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30. August 2017 Paradocks

Leerstand und warum Nichtstun die falsche Taktik ist. Ein Interview mit René Patschok

Das Interview fand August 2017, im „Das Packhaus“ statt. René Patschok ist der Teamleiter des Projekts  „Lebendige Lerchenfelder Straße“

P: Wann hast du zum ersten Mal mit Leerstand zu tun gehabt?

R: Das war sehr früh, bereits als ich angefangen habe mich mit der Lerchenfelderstraße zu beschäftigen, das war im Jahr 1999. Das Problem des Leerstands von Seiten der Wirtschaft schon ein dringliche Problem und eine dringliche Frage.

René Patschok

P: Warum hast du angefangen dich damit zu beschäftigen?

R: Weil die Geschäfte in den Erdgeschosszonen die Gesichter einer Stadt sind, die man als erstes sieht und die einem einen ersten Eindruck geben, die Geschäftsflächen sind immer eine Schnittstelle zwischen öffentlichem Raum (Gehsteig) und privatem Raum (Geschäft), deswegen sind Leerstände, wenn sie nicht bespielt werden ein Ausdruck, dass es keine gute Gegend sein soll, oder dass sie wirtschaftlich nicht dem Zeitgeist entspricht.

„Weil die Geschäfte in den Erdgeschosszonen die Gesichter einer Stadt…“

P: Wie bist du zu dem Projekt Lebendige Straßen gekommen?

R: Wir hatten in der Lerchenfelder Straße einen Beteiligungsprozess der von 7. bzw. 8. Bezirk initiiert wurde und als das Rotgrüne Projekt gestartet ist, war ich sozusagen ein Beteiligter dieses Projektes.

P: Die Projektlaufzeit war auf 3 Jahre festgelegt, das war 2008, nun haben wir 2017 und das Projekt ist noch immer aktiv. Wie kommt das?

R: Das war eine Entscheidung des 7. bzw. 8. Bezirkes dieses Projekt über das Bezirksbudget fortzuführen.

P: Gibt es irgendetwas das du gerne vorher gewusst hättest?

R: Die Kommunikationspolitik und Kommunikationsstruktur zwischen der Stadt und dem Projekt wäre Verbesserungswürdig.

P: Welche Laufzeit würdest du für so ein Projekt nehmen?

R: Minimum an Laufzeiten sollte zwischen 7-10 Jahren liegen. Das ist aber wirklich das Minimum.

P:Wie lang ist die Anfangsphase bis das Projekt ins Laufen kommt?

R:Wir hatten einen Vorteil da es vorher ja schon das Beteiligungsverfahren gegeben hat, mit den Playern die auch nachher weitergewirkt haben.Dieses Beteiligungsverfahren hat es drei Jahre lang gegeben und bis die Lerchenfelder Straße. in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde braucht es nochmal 3 Jahre, bis man die ersten Inhalte hat bzw. man wirklich zu arbeiten beginnt da vergeht nochmal ein relativ langer Zeitraum.
Nachher tritt dann bei den BewohnerInnen der Umgebung und den Unternehmen der Effekt ein, dass es wahrgenommen wird, hier ist eine Stelle wo man sich hinwenden kann bzw. das Projekt einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Dann befinden wir uns schon im 7-10 Jahr und erst ab da kann man sich mit den tieferen Inhalten befassen, die nach außen hin vielleicht nicht mehr so öffentlichkeitswirksam sind. Aber erst dann beginnt die Vernetzung und die aktive Arbeit im Hintergrund sich auszuwirken. Es wird immer größer, es kommen neue Projekte, Ideen die über das eigentliche Projektgebiet hinausgehen.

P: Glaubst du, dass die Veränderungen die das Projekt „Lebendige Lerchenfelder Straße“ bewirkt hat, langfristig sind?

R: Ja würde ich schon sagen, denn durch solche Projekte wird ein Imagewandel initiiert. Ist das Image zuerst negativ muss man versuchen mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, die auch den öffentlichen Raum betreffen, einen Imagewandel herbeizuführen. Als nächstes muss man versuchen die Wirtschaft und die lokalen Akteure, dazu zu bringen, dass sie sich aktiv an dem Gestaltungsprozess beteiligen. Sprich die Schnittstelle die ich vorher erwähnt habe, zwischen öffentlichen und privaten Raum zu attraktiveren, das haben wir mit unterschiedlichsten Projekten, sei es im Bereich Kunst Kultur oder mit wirtschaftlichen Projekten versucht zu erreichen. Dadurch kommen im laufe der Zeit auch andere Unternehmen hinzu, die diese Straße bzw. dieses Projektgebiet als attraktiv empfinden. Meines Erachtens ist es jedoch dann ein Fehler zu sagen: „Ja, jetzt hör ich auf ,jetzt tu ich nix mehr, jetzt dreh ich das ab.“, weil Unternehmer und private Akteure oftmals nicht die Zeit und nicht die Ressourcen haben um Projekte dauerhaft fortzuführen und immer wieder innovative Ideen zu setzten, weil sich auf der einen Seite die Akteure die damals mitgewirkt haben wechseln und auf der anderen Seite sich die Rahmenbedingungen ändern können, daher ist es sicher notwendig Projekte fortzuführen. Man kann beginnen das Team personell zu verkleinern und mit externen Playern, die sich aus unterschiedlichsten Projekten ergeben haben verstärkt kooperieren.

„…Unternehmer und private Akteure oftmals nicht die Zeit und nicht die Ressourcen haben um Projekte dauerhaft fortzuführen und immer wieder innovative Ideen zu setzten…“

P: Ist die Relevanz für ein Projekt wie „Lebendige Straßen“ auch im Jahr 2017 noch gegeben?

R: Auf alle Fälle, das Problem liegt ja darin, dass die innerstädtischen Bezirke andere Anforderung an solche Projekte stellen, als Bezirke die sich außerhalb der Innenstadt befinden. Nur hier muss inhaltlich eine andere Schwerpunktsetzung gemacht werden.

P: Gibt es schon Pläne für zukünftige Projekte? Blindengasse?

R: Bisher haben wir Analysen und Arbeitssitzungen mit dem 8. Bezirk gehabt und Vorschläge für eine zukünfitge Entwicklung eingebracht.

Rupert 25, Geographie Student aus Wien.
Seit dem Anfang meines Studiums beschäftige ich mich mit Stadtgeographie und Stadtentwicklung.
Als Praktikant bei Paradocks versuche ich Gelerntes mit Praktischem zu verbinden.

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